“Essen beginnt mit den Augen”, sagt Ernährungswissenschaftlerin Claudine Mertens und sieht im Genuss die wichtigste Eigenschaften des Essens. Sie leitet seit kurzem auch die Abteilung Essen auf Rädern von SERVIOR, behält aber weiterhin einen Überblick über die vielen Gerichte, die unseren Bewohnern jeden Tag in unseren Wohneinrichtungen angeboten werden. Das hohe Alter und das Essen sind eine Gleichung, die es wert ist, mit großer Sorgfalt betrachtet zu werden.
“Wenn man älter wird, ist man mit bestimmten Risiken konfrontiert,” erklärt Claudine Mertens, “entweder mit zu viel Essen und Fettleibigkeit oder mit Mangelernährung. Im ersten Fall handelt es sich oft um die Folge eines größeren Bewegungsmangels, aber ältere Menschen haben häufig auch eine Schwäche für Leckereien und stellen manchmal übermäßigen Genuss über eine gesunde Ernährung “.
Sich bewegen und Snacks vermeiden
Alles ist eine Frage des Gleichgewichts… Bei SERVIOR wird alles angeboten und nichts aufgezwungen. Es ist z. B. nicht angebracht, einen übergewichtigen Bewohner unter Druck zu setzen, insbesondere wenn dadurch sein Wohlbefinden beeinträchtigt wird. Dank guter Aufklärung können Betroffene selbst entscheiden, ihr Leben und ihre Essgewohnheiten oder die Menge and Essen, zu ändern. Claudine Mertens sagt: “Wenn wir unsere Bewohner und Kunden dafür sensibilisieren, nicht zwischen den Mahlzeiten zu naschen, ist das schon ein guter Schritt. Wenn man älter wird, ist die Versuchung, etwas Süßes zu essen, groß. In Absprache mit den Bewohnern unterstützt das Küchen- und Servicepersonal sie dabei, indem sie beispielsweise kleinere Portionen oder mehr Gemüse oder Obst anbieten…”.
Bewegungsmangel fördert die Gewichtszunahme. Sich so viel wie möglich zu bewegen, bleibt ein guter Grundsatz für ein gesundes Leben. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und andere Pflegekräfte sind an diesem ganzheitlichen Ansatz beteiligt, bei dem die Mahlzeiten nur ein Teil sind: Körperliche Aktivität ist durch nichts zu ersetzen. “Viele ältere Menschen haben weniger Appetit, weil sie sich weniger bewegen. Die Menschen, die bei uns wohnen, gehören einer Generation an, der man immer gesagt hat, dass sie nichts auf dem Teller liegen lassen sollen… Die Portionen zu verkleinern ist daher ein Ansatz, um dies miteinander zu vereinbaren”, bemerkt die Ernährungsberaterin.
Vorsicht vor Dehydrierung!
“Einer der wichtigsten Punkte ist die Flüssigkeitszufuhr. Bei vielen Senioren nimmt das Durstgefühl ab, obwohl der Bedarf nach wie vor hoch ist. Wird dies nicht beachtet, kann dies dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit haben: Verstopfung, Schwäche, Schwindel …”. Täglich sollte man theoretisch etwa 1,5 bis zwei Liter über den Tag verteilt zu sich nehmen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass eine Suppe oder ein Kaffee zur Hydratation beitragen.
Lebensmittel, die unterstützen
“Mit zunehmendem Alter sinkt der Energiebedarf, da man sich weniger bewegt, aber der Bedarf an Nährstoffen bleibt gleich. Gemüse und Obst sind zu bevorzugen, da sie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten, die zu einer guten Verdauung beitragen. Die Kohlenhydrate in stärkehaltigen Lebensmitteln sind wichtig, um Energie zu liefern. Die Zufuhr von Proteinen ist von entscheidender Bedeutung. Diese kann man mit Milchprodukten sicherstellen, die auch reich an Kalzium sind (Joghurt, Quark), aber auch mit Eiern und Fisch… der für Menschen mit Kauproblemen leichter zu essen ist als Fleisch.
Ein weiterer Fallstrick des hohen Alters ist das nachlassende Gefühl der Geschmacksknospen. Sie tritt nicht bei allen Menschen auf, kann sich aber als sehr schädlich erweisen. “Um den Geschmack des Kaffees zu erhalten, benötigt eine Person zum Beispiel drei Stück Würfelzucker, während sie vor zehn Jahren nur ein Stück Zucker verwendet hat”, erklärt Claudine Mertens. “Dasselbe gilt für Salz. Man muss wirklich sehr darauf achten. Das Personal im Speisesaal sind zwar keine Ernährungsberater, aber es wird darin geschult, ein Auge auf dieses Phänomen zu haben.”
Gastronomie, eine der Stärken von SERVIOR
Die SERVIOR-Restaurants zeichnen sich besonders durch den Anteil an frischen Lebensmitteln, vor allem Gemüse und Obst, aus. Dies ist schließlich der Schlüssel zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung. “Die Verpflegung ist ein Schwerpunkt von SERVIOR. Wir achten darauf, so viel wie möglich frische, saisonale und regionale Produkte zu verwenden. Die Bewohner haben immer die Wahl zwischen zwei Menüs. Eine ausgewogene Ernährung wird über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen beurteilt, wobei Fisch, Geflügel, Eier, rotes Fleisch, vegetarische Gerichte usw. angeboten werden”, sagt Claudine Mertens.
Um die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, die gleichzeitig Spaß macht, hervorzuheben, organisieren wir jedes Jahr während der Gesundheitswoche besondere Aktivitäten und Menüs. Dieses Jahr findet sie unter dem Motto “Essen mit allen Sinnen” (“Iessen matt alle Sënner¨) vom 22. bis 28. April statt.
Die Kunden des Dienstes “Essen auf Rädern” erhalten selbstverständlich die gleichen ausgewogenen Gerichte wie die Bewohner von SERVIOR. Sie können aber auch Anpassungen ihrer täglichen Mahlzeiten aus diätetischen oder anderen Gründen beantragen.
“Eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, indem wir die Freude am Essen sicher stellen, ist der Kern unseres Ansatzes”, fasst Claudine Mertens zusammen.
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