
Das Seniorenheim Grand-Duc Jean in Düdelingen macht über den Sommer verteilt mehrmals Ausflüge in den Parc Merveilleux in Bettemburg. Einmal jährlich fährt auch eine Gruppe dementiell erkrankter Bewohner hin. Dass dies nicht nur ein schöner Tag, sondern auch viel Arbeit ist, habe ich neulich erfahren.
Treffpunkt ist um 14 Uhr vor dem Gebäude des Seniorenwohnheims. Wir fahren aber erst 20 Minuten später ab, denn die meisten steigen nicht einfach so in den Bus ein. Acht der zehn Ausflügler sind gehbehindert. Ihre Rollstühle müssen fixiert werden, damit sie während der Fahrt nicht wegrollen. Am Zielort angekommen, gilt es die Prozedur andersrum zu wiederholen.
Doch die SERVIOR-Mitarbeiter, unterstützt durch junge Praktikanten im Ferienjob, sind geübt. Nach einiger Zeit sind wir im Park. Ich frage Herrn Faber*, was er denn sehen möchte und er verkündet mit strahlenden Augen: « Elefanten! » Davon gibt es keine im « Parc Merveilleux », aber dafür Affen, Flamingos, Pinguine und vieles mehr.
Laura Martinelli, die bereits seit einem Jahr als « Auxiliare de vie » im CIPA arbeitet, erzählt mir, dass den Bewohnern nicht nur die Tiere gefallen. Frau Losch* beispielsweise freut sich auch über jedes Kinderlachen.
Wir drehen eine Runde und ich merke sehr schnell, wo die Schwierigkeiten liegen. Mit den Rollstühlen kommt man nur schwer durch den Rindenmulsch und nicht immer bis vorne ans Gehege. Außerdem ist es recht warm, was ein bisschen anstrengend ist. Sowohl für die Tiere, die sich im Schatten verstecken, als auch für uns. So legen wir mehrere Trinkpausen ein.
Die Reise geht weiter. Wir kommen zum Streichelzoo, wo wir die Ziegen füttern. Dies ist für viele das Highlight des Ausflugs. So wie etwa für Herrn Schmitt*. « Alles ass flott, a besonnnesch d’Geessen fidderen », behauptet er. Eine Frau versteht nicht, dass das Futter für die Tiere ist und steckt sich kurzerhand selbst ein Stück in den Mund. Doch die SERVIOR-Mitarbeiter sind auf so eine Situation vorbereitet. Schlucken tut das Futter selbstverständlich ein Tier und nicht die Dame.
Lee Kockhans, die Frau Origers* Rollstuhl drückt, meint, es sei für die Senioren angenehm, einmal etwas anderes zu sehen. Sarah Machado stimmt dem zu: « Es ist gut, dass die Bewohner aus ihren vier Wänden rauskommen und wir vom Wetter profitieren können ».
Zum Abschluss setzen wir uns noch auf eine Terrasse, wo jeder sein wohl verdientes Erfrischungsgetränk bekommt. Auf meine Frage, wie der Tag denn gefallen hat, antwortet Frau Hoscheid*: « Es war zwar etwas ermüdend, aber sehr toll ».
Text: Nadine Kremer (Praktikantin, Öffentlichkeitsarbeit SERVIOR)
* Namen von der Redaktion geändert
Über SERVIOR
Mit 1650 Betten ist SERVIOR der größte Betreiber von Wohnstrukturen für ältere Menschen in Luxemburg. Derzeit verwaltet SERVIOR 15 Einrichtungen, darunter 8 Altenheime, 6 Pflegeheime und 1 Seniorenresidenz. Außerdem bietet SERVIOR regelmäßig 650 Menschen in 26 verschiedenen Gemeinden Essen auf Rädern an und betreibt eine Tagesstätte für Senioren. Das öffentlich-rechtliche Unternehmen beschäftigt über 1800 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte im Pflegebereich.