Vom “Marienbrunnen” zur Quelle von Lourdes: Frau Philippe aus dem SERVIOR-Haus “Thillebierg” befindet sich jedes Jahr unter den Pilgern aus Luxemburg

25/07/19 | Catégorie

Vor genau 125 Jahren veröffentlichte der französische Schriftsteller Emile Zola seinen Roman “Lourdes”, den er unter dem Eindruck der Besichtigung des bekannten Marienwallfahrtsortes schrieb. In diesen Tagen findet die nationale Pilgerfahrt der Luxemburger Erzdiözese zur Grotte von Massabielle statt, wo die Muttergottes der 14-jährigen Bernadette Soubirous im Jahre 1858 erschienen war. Unter den rund 175 Lourdes-Pilgern aus dem Großherzogtum befindet sich auch Frau Philippe aus dem SERVIOR-Haus “Thillebierg”. Seit vielen Jahren ist der nationale Pilgerzug fest im Kalender der Seniorin verankert. Trotzdem dass die Vizepräsidentin des Heimrates an den Rollstuhl gebunden ist, freut sich die Bewohnerin auf die Begegnungen und Erfahrungen, die sie im Rahmen der einwöchigen Reise im 1.200 km entfernten Lourdes machen darf. Zum 175. Geburtstag der Bernadette Soubirous war es Frau Philippe ein Anliegen auch im diesjährigen Pilgerzug – einem gemeinsam mit dem Bistum Metz gecharterten TGV – Platz zu nehmen. Keine Berührungsängste hat die Wallfahrerin sich unter die jungen Leute im pyrenäischen Weltheiligtum zu mischen.

Aber auch im SERVIOR-Haus in Differdingen muss die gläubige Seniorin nicht ganz auf die Muttergottes von Lourdes verzichten. Neben ihrem schön eingerichteten Zimmer, wo neben Familienfotos diverse Devotionalien und Souvenirs an ihre Pilgerreisen an den Gave de Pau erinnern, steht im Park des Pflegeheims “Thillebierg” eine Replik der Lourdes-Grotte. Wöchentlich nimmt Frau Philippe am Gottesdienst teil, der im Festsaal des Wohnzentrums vom ortsansässigen Pfarrer zelebriert wird. Dass in den altehrwürdigen Mauern des Pflegeheims bis ins 18. Jahrhundert ein Zisterzienserkloster mit dem Namen “Marienbrunnen” untergebracht war, ist fast schon “Nomen est omen”. Jüngst hat Frau Philippe in Anwesenheit der Familienministerin Corinne Cahen gesagt, dass sie sich im SERVIOR-Haus in Differdingen sehr wohlfühlen würde.

Aber so lange es möglich ist, wird die Seniorin jenem Schlachtruf folgen, den bereits Ende des 19. Jahrhunderts der damalige Direktor der Sankt-Paulus-Druckerei Johann Zieser den Luxemburger Marienverehrern zurief “Auf nach Lourdes!”. Und jede Lourdes-Fahrt birgt stets auch Überraschungen in sich: So befand sich Frau Philippe unter den ersten Gratulanten, als gestern Mittag der Erzbischof von Luxemburg die Ernennung des im pyrenäischen Wallfahrtsort anwesenden Generalvikars Leo Wagener zum ersten Weihbischof von Luxemburg bekanntgab.

Photos : Romain Kleer/cathol.lu

Madame Philippe Lourdes1