Vom 10. bis 12. Oktober finden europaweit die ERASMUSDAYS statt. ERASMUS ist Synonym für den Austausch und die Mobilität der Studenten innerhalb der EU. Auch SERVIOR empfängt im Rahmen der ERASMUS-Förderprogramme regelmäßig Studierende aus dem Ausland. Seit fast 20 Jahren kommen jährlich angehende Pflegekräfte aus Österreich für ein mehrwöchiges Praktikum in die SERVIOR-Häuser “Sanatorium” und “Am Schleeschen”. In diesem Herbst sind es gleich drei Studenten aus der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich in Linz, die in den SERVIOR-Häusern “Am Schleeschen” in Echternach und “Schlassbléck” in Vianden ihren luxemburgischen Kollegen über die Schultern schauen dürfen. Wir unterhielten uns mit Abigail Lock (20 Jahre), Melissa Pühringer (29 Jahre) und Ronald Lecher (34 Jahre) über ihre Erfahrungen in den Alterswohnstrukturen von SERVIOR, was sie vom hiesigen Pflegesektor lernen können und warum es sie ausgerechnet nach Luxemburg verschlagen hat.
“Luxemburgs Pflegesektor genießt einen guten Ruf“, sagt Melissa Pühringer und ergänzt, dass man hierzulande in der Pflege weiter wäre als in Österreich. In Luxemburg würde man geduldiger mit den Senioren umgehen, ergänzt Abigail Lock, die noch nie zuvor im Großherzogtum war. Auch Ronald Lech hat sich für kein anderes EU-Mitglied entschieden als für Luxemburg: “Hier ist man sehr bewohnerorientiert und in der Pflege und Betreuung legt man viel Wert auf multidisziplinarische Teams”, unterstreicht der 34-jährige Student, der eine zweijährige Ausbildung als Pflegeassistent absolviert. Abigail Lock zeigt sich beeindruckt, dass das Pflegepersonal den Kunden auf Augenhöhe begegnet. “Es wird sehr auf die Würde der älteren Menschen geachtet”, betont Ronald Lech, der unsere Altersheime eher mit einem Hotel vergleicht. “Bei uns gibt es kein Glas Wein”, sagt er lächelnd. Auch gäbe es eine höhere Anerkennung des Pflegeberufs in Luxemburg als in den benachbarten Ländern, so Abigail Lock. Wenn die drei Studierenden das vielseitige Angebot an Aktivitäten, die in den SERVIOR-Häusern für die Senioren angeboten werden, sowie die Ausflüge sehr begrüßen, so stellen die österreichischen ERASMUS-Teilnehmer fest, dass in der Alpenrepublik mehr im Bereich Kinästhetik gearbeitet würde als hierzulande.
Die zukünftigen Pflegekräfte zeigen sich erfreut über die Offenheit der Bewohner, wo es keinerlei Berührungsängste gibt. “Den Leuten gefällt unser Dialekt”, unterstreicht Melissa Pühringer. “Eine Bewohnerin hat sogar die österreichische Sprache übernommen und antwortet stets mit ‘Passt scho!'”, erzählt die 20-jährige Abigail Lock. Und Ronald Lech sagt ergänzend : “Die Luxemburger sind es gewohnt, mit anderen Kulturen und Sprachen zusammenzuleben“.
Sehr viele positive Erfahrungen und Eindrücke nehmen die drei sympathischen Österreicher mit in ihre Heimat – und nicht zuletzt ein Erinnerungsfoto, das die ERASMUS-Studenten gemeinsam mit Luxemburgs Familienministerin Corinne Cahen, SERVIOR-Präsidentin Dominique Faber und SERVIOR-Generaldirektor Alain Dichter während dem Fest der Bewohner in Diekirch zeigt.