Résidence Seniors: Eigenständig und dennoch umsorgtRésidence Seniors: Eigenständig und dennoch umsorgt

08/09/11 | Catégorie

Der Empfang in Ulflingen war herzlich und sehr spontan. “Ich kenn sie doch. Sie waren auch beim Pensionärsfest in Diekirch”. Das Gedächtnis der dynamischen Dame funktioniert zweifelsohne besser als meins. Kein Wunder, sie ist Lehrerin im Ruhestand und hat Generationen von Kindern aus Ulflingen und Umgebung unterrichtet. Jetzt lebt sie seit vier Jahren in der Résidence Seniors von SERVIOR. Ich frage sie nach den Vorteilen dieser Wohnform. “Mein eigenes Leben zu leben und doch nicht alleine zu sein. Zu wissen, dass jemand da ist im Notfall. Und nicht zuletzt das gute Essen.” Dann lädt Frau Reuter mich unaufgefordert ein, ihr Apartment zu besuchen: eine kleine Küche, ein Wohnzimmer mit Balkon, ein geräumiges Schlafzimmer mit angrenzendem barrierefreiem Badezimmer. Alles sehr adrett und aufgeräumt, mit vielen Engelfiguren und persönlichen Fotos. Die Einbauküche gehört zum Apartment, ansonsten bringen die Bewohner die Möbel alle mit. Frau Reuter hat zusätzlich noch einen Parkplatz gemietet. “Heute Morgen bin ich schon zum Einkaufen gefahren”.

Die Seniorenresidenz in Ulflingen, 2007 eröffnet, bietet Platz für 30 Mietwohnungen und richtet sich an autonome Senioren ab 60 Jahren. Die Wohnungen sind allesamt verschieden groß und für ein oder zwei Personen geeignet. Bei geringer Hilfe- und Pflegebedürftigkeit können die Bewohner problemlos in der Residenz bleiben. Übersteigt der wöchentliche Pflegebedarf jedoch 12 Stunden, gilt es, über eine Alternative nachzudenken. Für Frau Reuter scheint das kein Problem zu sein, schließlich habe sie ja dann Vorrecht auf ein Zimmer in einer anderen SERVIOR-Einrichtung.

Ob und wann es je dazu kommt, weiß keiner. Bis dahin, übernimmt wochentags gegebenenfalls ein SERVIOR-Mitarbeiter die anfallenden Pflegeleistungen für Frau Reuter. An Wochenenden sowie außerhalb der Bürostunden springt ein ambulanter Pflege- und Hilfsdienst ein. Der Notrufknopf ist in der Wohnung installiert, zusätzlich gibt es ein Notrufarmband.

Das Konzept der Seniorenresidenz sieht vor, dass die Bewohner sich ihre Mahlzeiten morgens und abends selbst zubereiten, mittags wird das gemeinsame Essen im hauseigenen Restaurant serviert: Suppe, Salat-Buffet, 2 Menüs zur Auswahl und ein Dessert. Zusätzlich gibt es eine kleine Karte, auf der man sich nach Lust und Laune ein Gericht aussuchen kann.

Von der Qualität des Essens kann ich mich anschließend gleich überzeugen. Entweder Kartoffelsalat mir Würstchen oder frisch gebratene Spiegeleier. Lecker. Die älteren Damen und Herren haben alle ihre festen Plätze auf Einzel- oder Zweiertischen, die meisten sitzen auf größeren Tischen und unterhalten sich angeregt. Die Stimmung ist gut, man kennt sich. “Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen Häusern”, erklärt auch Ine Dormans, Gouvernante und gute Seele der Résidence Seniors. “Das Animationsangebot ist nicht so stark ausgebaut wie in den Alten- und Pflegeheimen, aber einige Aktivitäten bieten wir dennoch an”. Singen und Gymnastik werden zum Beispiel gerne angenommen. Und was auf keinen Fall fehlen darf: Pünktlich um 15Uhr30 trifft sich täglich eine kleine Gruppe, um im Cafe “Konter a Mitt” zu spielen. Das Café ist öffentlich zugänglich.

Ansonsten gibt es keine festen Regeln, jeder lebt nach seinem Rhythmus, wie er es mag. Ein schönes Beispiel hier für ist Frau Thewes. Ihr Apartment ist liebevoll eingerichtet mit schweren Möbeln, unzähligen Pflanzen und zwei großen Vogelkäfigen mit vielen bunten Kanarien. Auf dem Balkon, unter anderem, ein Orangenbäumchen mit Früchten. “Am Anfang hatte ich keinen Balkon, aber jetzt da ich das Apartment gewechselt habe, verfüge ich über einen und bin sehr zufrieden”. Einen Hund – die Pudeldame namens Sheila – und eine Katze hat Frau Thewes auch noch; das verbindet sie mit Herrn Steimes aus der zweiten Etage. Sein Apartment ist etwas übersichtlicher eingerichtet, mit deutlich mehr Hang zur Technik: ein Computer, eine Musikanlage, und, etwas überraschend: eine Brotbackmaschine. Und als wäre es gestellt … klingelt der Backautomat und Herr Steimes entnimmt ein wohl duftendes Brot. Das frisch gemahlene Mehl hat er erst vorige Woche in einer Mühle nahe Echternach gekauft.

Bis jetzt ist die Résidence Seniors in Ulfligen das einzige Wohnprojekt dieser Art von SERVIOR. Andere Seniorenresidenzen sind im Bau, so zum Beispiel in Luxemburg-Stadt (Plateau du Rham) oder in Planung (Rümelingen). Wer Interesse hat an einer Wohnung im ruhig gelegenen Ardennenstädtchen, kann sich bei Ine Dormans von SERVIOR melden unter der Telefonnummer 26 90 68-1.

Ferner ist es auch möglich, Urlaub in Ulflingen zu machen, in einer der beiden geschmackvoll eingerichteten Ferienwohnungen der Anlage. Der Preis pro Tag und pro Person liegt bei rund 100 €, Mittagessen inklusive, für 2 Personen ist der Tarif nur unwesentlich höher. Ulflingen selbst ist eine kleine Stadt im Norden des Landes, mit viel Natur, mit Geschäften, einem Kino und einem Bahnhof. Die Seniorenwohnanlage liegt sehr ruhig, mitten im Grünen, nahe dem Bahnhof und dem Fluss “Wolz”.

Zum Abschied winke ich noch einer Seniorengruppe aus Niederkorn nach, die zu Besuch in Ulflingen war. Eine der Damen wäre am liebsten sofort in die Résidence Seniors eingezogen. So gut hat es ihr gefallen.

Kontakt
SERVIOR
Résidence Seniors Liewensbam
Ine Dormans
12, rue de Massen
L-9907 Troisvierges (Ëlwen)
Tel: 26 90 68 – 1
Fax: 26 90 68 – 55
email: rs.troisvierges@servior.lu

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