
Die Tage werden schon wieder etwas kürzer, die “Rentrée” steht vor der Tür, auf dem Glacis riecht es nach Eisenkuchen und Grillwürsten… Es ist “Fouerzäit”. Normalerweise spricht man von strahlenden Kinderaugen, spätestens nach diesem Tag kann man problemlos von leuchtenden Seniorenaugen reden.
Angefangen hat der Tag im Altenheim von Rümelingen mir einer kleinen Seniorengruppe auf dem Weg nach Luxemburg-Stadt. Gegen Mittag ein typisches “Foueressen” mit gebackenem Fisch oder Königspastete. Eine der Seniorinnen erinnert sich gerne: “Jahr für Jahr habe ich hier in einer Bude Pommes Frites zubereitet. Heiß war es und die Nächte waren oft recht kurz. Doch ich habe es geliebt”. Die Tischnachbarin hat auch schöne Erinnerungen, vor allem an das alte Pferdekarussell. Heute sei alles anders, schneller und lauter und selber sei man langsamer geworden. Aber das stört nicht beim Eisessen oder Karussellfahren. Und auch das Büchsenwerfen oder Spielautomaten-Spielen machen noch immer Spaß. Auf dem Riesenrad offenbart eine Seniorin ihren großen Traum: “Wie schön muss es sein, in einem richtigen Flugzeug zu sitzen und zu fliegen…”.
Anschließend werden noch ein paar Bonbons gekauft, der Zimmernachbar, selbst nicht mit dabei, hat eine Einkaufsliste mitgegeben, die muss noch abgearbeitet werden. Zum Schluss der Gang durch die “Schefferallée”, dann neigt sich die Fouer 2011 für die Rümelinger Senioren dem Ende entgegen.
Jedes Jahr gehört der Besuch des städtischen Rummelplatzes zu den festen Programmpunkten in den Agendas der 16 SERVIOR-Häuser. Normalerweise bietet jedes Haus zwei Termine an: einer für autonome Bewohner, der andere für mobileingeschränkte Senioren. “Es ist ein Stück Alltag, es gehört zu Luxemburg dazu”, so eine SERVIOR-Mitarbeiterin. “Und es ist so herrlich normal”.