
Man nehme 20 luxemburgische Autoren, die aus ihren Werken in den Senioreneinrichtungen von SERVIOR vorlesen – und schon entsteht ein farbenprächtiges Geburtstagsgeschenk unter dem Motto « « 20 Auteure fir 20 Joer SERVIOR », wo die Bewohner auf Tuchfühlung mit einem guten Stück Literatur « made in Luxembourg » gehen können. Die oft ungeahnte Vielfalt der einheimischen Literaturszene in die SERVIOR-Häuser hineinzukomplimentieren sowie den Austausch zwischen den Senioren und den Schriftstellern zu fördern, stehen im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe, die in Zusammenarbeit mit dem Centre national de littérature (CNL) zwischen April und November stattfinden wird.
Eine Woche vor dem Welttag des Buches, der traditionell an den Todestagen von Shakespeare und Cervantes am 23. April begangen wird, fiel im Seniorenheim « Op der Rhum » der Startschuss des SERVIOR-Literaturzuges.
Zur Auftaktveranstaltung am gestrigen Dienstag las die Schriftstellerin Anja Di Bartolomeo aus ihrem preisgekrönten Werk « Chamäleons ». Neben der Erzählung Konstantin aus dem 2017 erschienenen Buch öffnete die Autorin ein noch nicht veröffentlichtes Buch und präsentierte eine Episode aus « Nicht zu spät », wo es um die Erkenntnis geht, dass es nicht immer zu spät ist für Veränderungen – auch wenn beim Chinesen die Plastikblumen niemals durch frische Blumen ersetzt werden.
Vorgestellt wurde die luxemburgische Schriftstellerin von ihrem wohl ältesten « Fan », Frau Jeanne Sanders-Donven (Jahrgang 1919). « Ech ka mech u schéine Sätz erfreeën, an d’Anja Di Bartolomeo schreift schéi Sätz », so die rüstige Seniorin, die nicht nur eine besondere Affinität für die modernen Texte der Autorin von « Exit Schattenkopf » hat, sondern den Schreibstil der Luxemburgerin mit Marcel Proust vergleicht. Eine im Publikum anwesende Bewohnerin der « Rhum » sah Parallelen zwischen der verdichteten Charkaterisierung Konstantins aus Anja Di Bartolomeos « Chamäleons » und Franz Kafkas « Verwandlung ».
In Präsenz von Direktorin Corinne Theis und CNL-Direktor Claude D.Conter fand Bernard Braun, Direktionsbeauftragter des SERVIOR-Hauses « Op der Rhum », lobende Worte für die literarischen Einblicke in die Erzählungen von Anja Di Bartolomeo sowie für die exemplarische Diktion der Autorin und ermutigte die interessierten Zuhörer die Fortsetzung des Buches « Nicht zu spät », das am kommenden 5. Mai erscheinen wird, zu lesen.
Man darf gespannt sein auf die kommenden Veranstaltungen eines Literaturzuges, der in nicht weniger als neun SERVIOR-Häusern Halt machen wird.
Presse:
https://moien.lu/20-auteure-fir-20-joer-servior/