20 Porträts feat. 20 Jahre SERVIOR : Kapverdianisches Lächeln in Boufer

07/03/19 | Catégorie

Seit 47 Jahren arbeitet Marie-Josée Lima am Standort des SERVIOR-Hauses in Bofferdange – und verabschiedet sich jetzt in den wohlverdienten Ruhestand 

Wenn die 65-jährige Altenpflegerin das Restaurant im SERVIOR Cipa “Am Park” betritt, dann grüßen und winken die Bewohner Marie-Josée Lima herzlich zu und ebenso freundlich wie lächelnd grüßt die gebürtige Kapverdianerin zurück. “Ich komme aus einem armen Land, wo die Häuser klein, aber die Herzen groß geöffnet sind”, sagt Marie-Josée Lima, die das Herz am rechten Fleck trägt.

Im Alter von 18 Jahren tritt die SERVIOR-Mitarbeiterin als “ménagère” in den Dienst des Seniorenheimes in Bofferdange. Wir schreiben das Jahr 1972. Damals wurde das Altersheim noch von den Elisabetherinnen geführt. “Ich wurde sofort sehr gut bei den Schwestern aufgenommen und wurde bestens in mein Arbeitsbereich eingeführt”, erinnert sich Marie-Josée Lima, die den direkten Kontakt mit den Kunden bis auf den heutigen Tag liebt und lebt. “Während meiner über vierzigjährigen beruflichen Karriere durfte ich so vieles von den Senioren lernen. Die Bewohner erzählen wie es früher war, teilen ein Stück ihrer Biografie und ihrer Lebenserfahrung. Das ist sehr bereichernd”, ergänzt die stets gut gelaunte mehrfache Mutter.

Als große Chance bewertet Marie-Josée Lima rückblickend, dass sie vor 20 Jahren, als SERVIOR das Altersheim in Bofferdange übernommen hatte, eine Ausbildung zur “aide socio-familiale” absolvieren durfte. Mit 45 Jahren nochmals die Schulbank drücken war für die stets für neue Erfahrungen offene Frau kein Problem. Stolz zeigt sie ihre Zertifikate der Weiterbildungen, die ihr SERVIOR im Laufe der Jahre ermöglicht hatte.

In den über vier Jahrzehnten, wo sie unter vier verschiedenen Direktoren ihren Dienst angetreten hat, habe sie nie bereut, sich in der Altenpflege engagiert zu haben. Mit einem Lächeln auf dem Mund und einer guten Portion Zuversicht stellte sie sich den Herausforderungen im Berufsalltag, der sich in den 47 Jahren ihrer Laufbahn sehr stark verändert habe – zum Positiven. “Früher gab es noch keine elektrische Betten und Heber, um pflegebedürftige Kunden aus den Betten zu heben. Auch gibt es heutzutage ein hochwertigeres und adäquateres Pflege-Material. Man kann das Gestern und Heute nicht mehr miteinander vergleichen. Ich erinnere mich noch, dass bei den Schwestern in den 1970er Jahren sämtliche Medikamente der Bewohner auf genau ein Tablett passten. Heute hat der Apothekenschrank eine ganz andere Dimension!”, weiß Marie-Josée Lima zu berichten.

Während ihrer gesamten beruflichen Karriere habe sie aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe nie diskriminierendes Benehmen erfahren müssen. “Ein 99-jähriger Bewohner hat mir sogar einmal einen Heiratsantrag gemacht. Ich habe daraufhin geantwortet, dass ich schon verheiratet sei, aber gerne meinen Mann dazu befragen würde!”, schmunzelt Marie-Josée Lima, die im SERVIOR-Haus “Am Park” als “eist Josée” von den Kunden wie vom Personal angesprochen wird. Als der Neubau des Seniorenheims eingeweiht wurde, wurde Marie-Josée Lima sogar die Ehre zuteil, Prinzessin Margaretha von Luxemburg den Blumenstrauß zu überreichen.                  

Die jüngeren Generationen möchte Marie-Josée Lima ermutigen, den Beruf des Altenpflegers zu erlernen. “Der Beruf ist auf dem Arbeitsmarkt gefragt und du kannst Menschen helfen!”, sagt eine von Nächstenliebe beseelte SERVIOR-Mitarbeiterin, die mit einer dicken Träne im Auge in wenigen Tagen in den Ruhestand treten wird.    

Früher und heute im Vergleich : Marie-Josée Lima posiert für SERVIOR über 45 Jahre später an gleicher Stelle vor dem Eingang des Cipa “Am Park” – mit der gleichen Motivation und Ausstrahlung wie 1974!

 

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